Unfallversicherung rückt bei IT-Dienstleistungen zusammen 

Geringere Kosten, höhere Qualität und schnellere Verfügbarkeit von IT-Dienstleistungen, das ist das Ziel einer Kooperation von bisher sieben Berufsgenossenschaften und einer Unfallkasse. Niemals zuvor hat sich eine größere Gruppe von Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung unter dem Dach einer gemeinsamen Kooperation versammelt. Und das ist erst der Anfang. 

Schwerpunktthemen der Kooperation sind zunächst die gemeinsame Nutzung von Rechenzentren und SAP-Anwendungen sowie Künstliche Intelligenz und Prozessautomatisierung. In Zukunft sollen auf diesen Feldern gemeinsame Entwicklungen allen Kooperationspartnern zur Verfügung stehen. Strategisches Ziel ist eine zunehmende Zusammenlegung von IT-Entwicklungen zum Nutzen aller Partner um Kosten zu reduzieren und Kräfte zu bündeln. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Themen Cybersecurity und Ausfallsicherheit gelegt. 

Investitionssicherheit

Die neue Kooperation baut auf bestehenden Anwendergemeinschaften auf, die von verschiedenen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in der Vergangenheit gegründet worden sind. Die bisherigen Investitionen in die IT sollen durch die neue Zusammenarbeit nicht verloren gehen. Deshalb wird ein schrittweises Vorgehen geplant, bei dem die bestehenden IT-Systeme sinnvoll vernetzt und neue Entwicklungen integriert werden. Mit der Kooperation wollen die Partner auch dem Fachkräftemangel trotzen, der den IT-Sektor besonders trifft.

Erste Erfolge

Einen ersten Erfolg kann die Kooperation bereits verbuchen: Bereits Anfang 2025 wurde eine KI-basierte Lösung ausgerollt, die Aufsichtspersonen dabei unterstützt, Besichtigungsberichte abzufassen. Diese KI-Anwendung ist sprachgesteuert und schlägt Texte vor, die die bei einer Betriebsbesichtigung erkannten Mängel für einen Besichtigungsbericht beschreiben. Dadurch werden Aufsichtspersonen von einer aufwändigen Arbeit entlastet und gewinnen mehr Zeit für den persönlichen Kontakt im besichtigten Unternehmen. Jeder Kooperationspartner erhält eine eigene baugleiche Instanz der KI-Anwendung, die mit den entsprechenden Kernsystemen verknüpft wird.

Im nächsten Schritt werden den Partnern weitere KI-Anwendungen, die sich bei einzelnen Partnern bereits im produktiven Einsatz befinden, den Partnern zur Verfügung gestellt.

Erfolgreich verlaufen sind auch die gemeinsame Beschaffung bestimmter Software-Lizenzen, die gemeinsame Nutzung der SAP-Anwendungen für das Personalmanagement und die Finanzbuchhaltung sowie die Koppelung der bestehenden BG-Rechenzentren zur Resilienz und Robustheit gegen Cyberangriffe und Absicherung der Business Continuity. Erste Meilensteine werden im Laufe des Jahres 2025 bereits erreicht werden.